Veröffentlichung zur Organspende und Transplantation
Organverteilung - Skandal in Göttingen.
Kommentar
"Organverteilung - Der Alarm war notwendig!" So titelte Dr. Wolfgang Wodarg (SPD) auf seiner Homepage 2008! Es fand damals ein "Fachgespräch der Arbeitsgruppe Gesundheit der SPD Bundestagsfraktion mit Transplantationsexperten und Verantwortlichen aus Krankenkassen, Bundesärztekammer, Krankenhausgesellschaft, Eurotransplant, der DSO und der Bundesregierung" statt.
Grund: Unstimmigkeiten in den DSO-Statistiken. Dr. Wodarg prangerte öffentlich an, "dass dieses für einige Kliniken eine Bevorzugung von Privatpatienten bei der Organverteilung darstellte". Link: http://www.wodarg.de/grippe/gesundheit/1078755.html
Laut Dr. Wodarg wurden damals Konsequenzen zugesagt. Wodarg: "Die beteiligten Transplantations-Experten sagten eine zeitnahe Überprüfung, Korrektur und Neuaufarbeitung der Tätigkeitsberichte der Transplantationszentren zu."
1998 hatte ich einen Beitrag zur Organverteilung in der Zeitschrift "BioSkop" veröffentlicht. Titel "Willkür nicht ausgeschlossen". BioSkop, Nr. 4 • Dezember 1998, S. 8f.
Nun wird der sogenannte SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach ständig mit der Aussage zitiert, dass es sich um einen «krassen Einzelfall» handelt. «Hier haben weder die Ärztekammer noch die Göttinger Uniklinik versagt», so Lauterbach in den Katholischen Nachrichten. Link: http://www.kath.net/detail.php?id=37456
Was ist aus den Zusagen von damals geworden? Wer kontrolliert die Kliniken bzw. die DSO?
Aber, brauchen wir mehr Kontrolle? Laut "Gesundheitsexperte" Lauterbach hat wohl nur einer versagt, der Arzt und nicht das System. Dann können "wir" uns heute ja die Fachgespräche und Arbeitsgruppen gleich sparen und auf den nächsten Skandal warten.
© ROBERTO ROTONDO, 2012