Home Gesetze & Hintergrundinformationen Gerichtsurteile & -verfahren Hirntod Organspende & Organspender Organempfänger Organhandel Erfahrungsberichte Allg. Informationen Veröffentlichungen Forum Organspende

Pressemeldungen zur Organspende


Organentnahme unter Beatmung und bei lebendigem Leib?

Pressemitteilung von: INFORMATIONSSTELLE TRANSPLANTATION und ORGANSPENDE

Hamburg, den 24.10.2008

In der Süddeutschen Zeitung (SZ) vom 21.10.2008 behauptet die Dipl. Psychologin Sibylle Storkebaum , Renate Greinert, die Autorin des Buches: "Konfliktfall Organspende, Unversehrt sterben" Kösel 2008 habe fälschlicherweise behauptet, die Organe würden den Spendern bei aufrechterhaltener künstlicher Beamtung explantiert, also bei irreversibel ausgefallender Hirnfunktion, aber "bei lebendigem Leibe".

Sibylle Storkebaum behauptet dagegen in der SZ, Zitat: "..... ,dass die Beamtmung des Spenders beendet, seine physische Existenz nicht weiter künstlich verlängert wird, bevor der erste Schnitt zum Explantieren eines Organs gesetzt wird."

Diese Behauptung einer in der Transplantationsmedizin tätigen Psychologin ist medizinisch falsch. Man könnte meinen, Frau Storkebaum ist dies nicht bekannt. Dem ist nicht so, sie hat wissentlich in der SZ eine falsche Aussage über Organentnahmen gemacht. In ihrem Buch "Jetzt ist´s ein Stück von mir!" hat sie beschrieben, dass sie sich selbst eine Organentnahme angesehen hat (S. 43-45):

Frau Storkebaum: "Mit Säge und Hammer wird schon das Brustbein geöffnet. [...] Es ist leise im hellen Raum, man hört nur das nervtötende Piepsen der Beatmungsgeräte, [...]. Ich sehe jetzt das Innenleben dieses Menschen, wie aus dem Anatomieatlas abgemalt. In allen Rot- und Gelbtönen liegen sie da, die Därme, die Nieren, die Leber, das Herz, Sehnen, Muskeln, Nervenstränge, [...]. Ich sehe das Herz, noch hüpft es in der Brust, [...]. Ich fühle mich mit einem Mal sehr einsam. [...] Doch mir bleibt keine Zeit zum Nachdenken. Denn auf einmal wird es hektisch. Das Herz abgeklemmt, die Blut- und Sauerstoffzufuhr werden gestoppt. Der Schalter des Beatmungsgeräts wird auf Null gedreht. Es gibt keine Kurven mehr und auch keine Zahlen. Der Mensch auf dem Operationstisch wird binnen Sekunden sichtbar zum Leichnam."

Frau Storkebaum hat also vor dem Abstellen der Beatmung in den Körper sehen können, der natürlich künstlich am Leben gehalten wurde. Ihre eigene Beschreibung bestätigt, was Sie bei Frau Greinert kritisiert.

Der Spender wird laut Dt. Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin vom 23.10.2008, Zitat: "solange beatmet, bis das zu spendende Organ explantiert ist. Dieses dient dazu, die Sauerstoffversorgung des Organs möglichst lange aufrechtzuerhalten."

INFORMATIONSSTELLE
Transplantation und Organspende
Roberto Rotondo
www.transplantation-Information.de

Startseite

update: 24.10.2008    by: Roberto Rotondo