Home Gesetze & Hintergrundinformationen Gerichtsurteile & -verfahren Hirntod Organspende & Organspender Organempfänger Organhandel Erfahrungsberichte Allg. Informationen Veröffentlichungen Forum Organspende

Erfahrungsberichte zur Organentnahme


Erfahrungsberichte von Pflegekräften.

Pflegekraft I:

Pflegekraft: „Aber andere, hab`auch schon Chirurgen gesehen, die arbeiten auch bei den .. äh .. nicht finalen Patienten genauso. Also, daß die auch sagen, Blutstillung ist nicht so wichtig, wir machen das schnell, bringen das schnell hinter uns und nähen das wieder zu und gut is. Und, da gibt es, das ist mehr persönlichkeitsabhängig, was dabei ... an Änderungen ist. Also je nachdem, wer da eben da, der messerführende ist, skalpellführende Chirurg ist. So findet die OP denn statt.

Es gibt eben welche, die stehen gerne im Wasser und andere sind eben eher vorsichtig. Das sie, wie schnell sie das reinschütten oder so. Das, die sagen, gut wir schütten nur so schnell, wie der Sauger das schafft und andere schütten so, daß es auf den Boden läuft und so. Das ist halt, ..

R. Rotondo: "Du meinst diese Spüllösung zur Organdurchspülung, oder?"

Pflegekraft I: "Ja, Organspüllösung, die läuft vergleichsweise kontrolliert. Also über die Arterie, oder Aorta sogar, kontrolliert ein. Aber parallel dazu wird der ganze Bauchraum mit Eiswasser gekühlt, um eben möglichst schlagartig, die Temperaturabsenkung auf vier Grad zu bekommen.

Und da gibt's eben eher hektische oder eher fast manische Leute, die schütten dann zwei Liter gleichzeitig rein. Das heißt, es läuft ober raus. Aber das tun sie in der Regel auch bei anderen Patienten, wenn sie Wundspülung machen, so Lavage, weil Peritonitis, da gibt es dann auch, je nach Chirurg, der eine macht es eben so, daß das möglichst trocken bleibt und der andere steht gerne im Wasser. Das ist so. Mentalitätssache. Und das zieht sich eben durch alle OP´s durch. Manche sind gröber als andere. “*

* Quelle: Interviewaufnahmen, die Roberto Rotondo mit Pflegekräften für seine Diplomarbereit "Belastung und Bewältigung von Pflegekräften in der Transplantationsmedizin." im Studiengang Psychologie des Fachbereichs Psychologie der Universität Hamburg führte. Klassifikation: 428 Kri­sen, Konflikte, Reaktionen und 890 Spezielle Probleme der angewandten Psychologie. Hamburg, den 28. Juni 1996

Pflegekraft II

Pflegekraft II: „Es ist auch tierischer Streß, weil du, ..also es ist anspruchsvoll auch, hast irrsinnig viel Leute vielleicht, mit denen du dich über andere Sprachen verständigen kannst oder ....oder auch nicht ...über Handzeichen... und ... Oft, ist irrsinnig viel zu tun und irrsinnig viel los. Alle wollen irgendwas und ..ja, es ist fast wie, jetzt wird es böse, das ist fast Jahrmarkt. Einfach vom, vom ganzen Wirbel, der eben da stattfindet und du bist irgendwie so beschäftigt, daß du ja sowieso nicht ... groß .. ins psychische Grübeln kommst."*

* Quelle: Interviewaufnahmen, die Roberto Rotondo mit Pflegekräften für seine Diplomarbereit "Belastung und Bewältigung von Pflegekräften in der Transplantationsmedizin." im Studiengang Psychologie des Fachbereichs Psychologie der Universität Hamburg führte. Klassifikation: 428 Kri­sen, Konflikte, Reaktionen und 890 Spezielle Probleme der angewandten Psychologie. Hamburg, den 28. Juni 1996


Zurück zur Übersicht der Erfahrungsberichte


Startseite

update: 10.01.2004    by: Roberto Rotondo